Der Begriff der Kreislaufwirtschaft schwirrt seit geraumer Zeit durch Medien und Universitäten, bei „Otto Normalverbraucher“ ist das Konzept aber noch nicht angekommen. Umso löblicher, dass nun immer mehr Unternehmen in Richtung Kreislaufwirtschaft agieren und somit diese wichtigen Akzente für die Zukunft setzen. Denn unsere Ressourcen auf dieser Welt sind nicht unendlich.

Heute stellen wir ein Projekt vor, dass das Zeug zur Vorbildwirkung hat. In den Niederlanden wurde die erste Orangenschalenfabrik der Welt errichtet. Dort möchte man Orangenschalen verarbeiten, die sonst verbrannt würden, und darauf funktionelle Zutaten für die Lebensmittelindustrie gewinnen. Hinter dem Projekt steht „PeelPioneers“. Das Unternehmen wurde 2016 von Lindy Hensen, Bas van Wieringen und Sytze van Stempvoort gegründet, 2018 wurde in Son die erste Orangenschalenfabrik errichtet.


Das Ziel der Orangenschalenfabriken, von denen sicherlich bald mehr geben wird, ist, die vorhandenen Ressourcen, sprich, die Schalen, die bei der Verarbeitung von Orangen anfallen, perfekt zu verwerten und die übliche Verwertung in einer Verbrennungsanlage zu vermeiden. So wird der weltweite CO2-Ausstoß zu verringert und die Orange wird als Gesamtressource verwertet.

Die Rohstoffe, die PeelPioneers aus den Orangenschalen gewinnt, werden zu wertvollen und begehrten Produkten wie Orangenöl. Dieses kommt in der Lebensmittelherstellung zum Beispiel in Bier, Limonade, Muffins oder Schokolade zum Einsatz. Doch auch in der Non-Food-Industrie ist Orangenöl begehrt, etwa für Waschmittel oder Kosmetika.

Das Unternehmen GIG Karasek ist Teil dieses außergewöhnlichen Projektes. Im Unternehmen, das sich auf Dünnschichttechnologie und Kurzwegtechnologie spezialisiert hat, folgt man seit Jahrzehnten dem Auftrag von Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung. Wie es in einer Pressemitteilung des Unternehmens heißt, wurden für die Anlage in den Niederlanden sowohl ein Horizontal-Dünnschichttrockner zur Trocknung von funktionellen Fasern geliefert als auch eine zusätzliche Lösemittelrückgewinnungseinheit, die mittels Destillation realisiert wird. Damit können Wertstoffe optimal gewonnen werden und der Kreislauf des Lösemittels wird geschlossen.

Mit diesem Projekt ist ein weiterer Schritt getan, den Begriff der Kreislaufwirtschaft publik zu machen und ins Bewusstsein der Menschen zu transportieren. Letztlich braucht es uns alle, um nachhaltig etwas zu verändern, finden wir von Hammermäßig und freuen uns über dieses Projekt!